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Kopfsache

Vor ein paar Jahren stieß ich auf ein Zitat, das mich seither begleitet:

„We don’t see things as they are. We see them as we are.”

Anais Nin

Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind. Wir sehen sie wie wir sind. Wir schaffen uns unsere Realität selbst, durch alles, das wir erleben und wie wir darauf reagieren.

Wenn du eine blau verglaste Brille trägst und damit eine Zitrone anschaust, welche Farbe hat dann die Zitrone? Genau, gelb. Die Zitrone ändert ihre Farbe nicht, nur weil du eine Brille trägst. Und genauso ist es mit der Welt. Sie ist immer dieselbe und doch wird sie von jedem von uns so anders wahrgenommen, weil wir alle so unterschiedliche Brillen aus Einstellungen, Erfahrungen und Erwartungen tragen, die wir überall hin mitnehmen und was uns auch widerfährt ist getaucht in die Farbe unserer Brille. Oder wie kommt es dazu, dass andere Teilnehmer einer Veranstaltung diese als unglaublich unterhaltsam und kurzweilig empfinden, während man selbst Angst hat, sie wird niemals ein Ende nehmen? Wahrnehmungen und Empfindungen  sind so unterschiedlich und so abhängig von unserer subjektiven Situation. Unsere Gefühle entstehen in unserem Kopf, sie werden von unseren Gedanken gemacht. Machen wir uns zu viele Gedanken, belasten uns Sorgen oder Ängste, hat das Auswirkungen auf unser ganzes Empfinden. Es ist ja längst bewiesen, dass Sorgen selbst tödliche Krankheiten bewirken (vermutlich die meisten in der heutigen Zeit). Und dann wundern sich alle bis zum Schluss, warum keine Medizin mehr hilft, dabei wäre die einzige Medizin gewesen, einfach mal den Blick auf die Dinge zu ändern. Zu viele Menschen fühlen sich immer schlecht, sie sind immer kränklich, gestresst, leicht überfordert und irgendwie mies drauf. Irgendwie haben sie immer nur Pech, die Leute sind unfreundlich zu ihnen und nichts läuft so richtig. Das Problem dieser Menschen ist, dass sie sich zu viel auf die negativen Seiten ihres Lebens konzentrieren. Sie sehen die Welt durch ihre düstere Brille aus schlechten Erfahrungen und Verbitterung, vielleicht etwas Selbstschutz und ganz sicher aus Angst. Denn wir deuten die Welt nicht nur so, wie wir sie sehen, sondern auch so, wie wir sie aushalten können.

Aber was, wenn wir mal einen Blick über den Brillenrand wagen? Was, wenn wir mal nicht immer nur an das denken, das uns Sorgen macht und Kummer bereitet, sondern mal an die vielen kleinen Dinge, über die wir uns freuen könnten? Was, wenn wir unseren Kopf sogar mal ganz ausschalten und den Dingen einfach ihren Lauf lassen? Und wer jetzt sagt, das geht nicht – es geht. Wir können unseren Verstand zu fast allem trainieren. Wir müssen nur lernen, ihn zu kontrollieren, anstatt uns ständig nur von ihm kontrollieren zu lassen. Wenn es dir schlecht geht, lächle. Es ist keine Lüge, dass Lächeln glücklich macht. Auch wenn du keine Lust hast, tu so, als hättest du Spaß. Tu so, als wärst du zur perfekten Zeit am perfekten Ort (denn das bist du!). Tu so, als wäre das der schönste Tag in deinem Leben. Wiederhole das in deinem Kopf, zähle all die Dinge auf, über die du dich eigentlich im Moment freuen könntest, schieb deine Sorgen auf, sie können warten. Und du wirst merken, dass du wirklich Spaß hast, dass die Leute um dich herum ja ganz okay sind und dass der Tag eigentlich gar nicht so schlecht ist.

So, wie du das Leben siehst, so ist es zu dir. Und alles, das du je vom Leben oder einem anderen erwartest, wirst du erfahren. Weil durch unsere Brille alles zur Bestätigung unserer selbst wird. Und wir können diese Brille nicht abnehmen, aber wir können ihren Gläsern eine positive Farbe geben. Denn ein glückliches Leben hängt nicht von den äußeren Umständen ab, sondern von der eigenen inneren Einstellung.

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